Fachtagung: „Rückblick/Einblick/Ausblick – Eine Veranstaltung anlässlich 40 Jahre Fristenlösung“

Seit seiner Gründung im Jahr 2012 setzt sich das „Aktionskomitee Schwangerschaftsabbruch“ für eine Verbesserung der Versorgungssituation ungewollt schwanger gewordener Frauen ein.

Das Aktionskomitee führt damit einen von der Frauenbewegung bereits vor 40 Jahren begonnenen Kampf weiter.

Trotz der seit 1975 geltenden Fristenregelung fehlen nach wie vor die für deren Umsetzung notwendigen gesetzlichen Durchführungsbestimmungen sowie die Regelung bezüglich der Kostenübernahme seitens des Gesundheitssystems.

Konkret bedeutet dies, dass Schwangerschaftsabbrüche in Tirol lediglich in einer einzigen Privatpraxis in Innsbruck angeboten werden und die betroffenen Frauen selbst für die Kosten aufzukommen haben. Dies erschwert für viele Frauen den Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch, schränkt ihr Recht auf eine selbstbestimmte Entscheidung massiv ein, verhindert öffentliche Akzeptanz und trägt zur weiteren Aufrechterhaltung der seit Jahrhunderten praktizierten Tabuisierung bei.

Das Aktionskomitee Schwangerschaftsabbruch fordert deshalb weiterhin leistbare und zugängliche Möglichkeiten zum Schwangerschaftsabbruch für alle Frauen, die sich dafür entschieden haben.

Vortrag

„Kämpfe um Selbstbestimmung. Auseinandersetzung um die Fristenlösung in Tirol/Österreich“

Von Alexandra Weiss, Mag.a phil., Dr.in phil., Politikwissenschafterin in Innsbruck

Vortrag

„Keine leicht(fertig)e Entscheidung. Ein Einblick in die Beratungspraxis“

Von Helga M. Treichl, Mag.a phil., Dr.in phil., ist Klinische und Gesundheits-Psychologin und Geschlechterforscherin. Sie ist langjährige Mitarbeiterin des pro:woman Ambulatorium für Schwangerenhilfe und Sexualmedizin (Wien).

Vortrag

„Internationale Entwicklungen und der österreichische Status Quo. Ein Vergleich“

Von Anne-Marie Rey, geb. 1937, 1971 Mit-Initiantin der Volksinitiative für straflosen Schwangerschaftsabbruch in der Schweiz; 1973 Mit-Begründerin der Schweizer Vereinigung für Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruch (SVSS); Betreiberin der Website Schwangerschaftsabbruch-Infostelle.

Wir fordern:

  1. Fundierte Aufklärung zu den Themen Sexualität, Verhütung und Schwangerschaft an Schulen und Erwachsenen­bildungs­einrichtungen.
  2. Kostenübernahme von Verhütungsmitteln durch Sozialversicherungsträger.
  3. Kostenlose bzw. leistbare und leicht zugängliche Möglichkeiten zum Schwangerschaftsabbruch für alle Frauen, die sich dafür entschieden haben (beispielsweise an öffentlichen Krankenhäusern, Ambulatorien oder bei niedergelassenen ÄrztInnen).
  4. Schwangerschaftsabbruch raus aus dem Strafgesetzbuch.